Joggen

Die Auswirkungen des fHL auf das Gehen verstärken sich beim Laufen noch mehr. Das Aufstoßen auf den Boden ist hierbei kräftiger und führt zu vermehrten Gelenksbelastungen, vor allem auf das Knie und den unteren Rücken. Diese Gewichtsübertragung hängt von der Körperposition während des Aufkommens ab. Nun haben wir gesehen, dass der fHL den Übergang von Pronation in Supination und vice versa zeitlich verschiebt. Der Körper ist also während des Aufkommens der Ferse nicht ideal positioniert und ist auch nicht in der Lage, die Belastungen in optimaler Weise abzufangen. Man weiß außerdem, dass der Körper sich häufiger in Beugung befindet, was sich durch das Nachvornekippen des Körpers auf das lumbosakrale Scharnier auswirkt. Die Stabilisierung beansprucht die Muskulatur extrem, was zu Lumbalwirbelsäulenschmerzen führen kann (Überlastung der rumpfaufrichtenden Muskulatur). Das „runner’s knee“ oder Scheibenwischersyndrom (Tractus-Iliotibialis-syndrom) ist eine häufige Folge des fHL (Video).

Sport mit Drehbewegungen oder mit Dreh-Kontakt

Man versteht unter Sport mit Drehbewegungen Aktivitäten wie Tennis, Volleyball, Skifahren, Tanzen, Badminton, Gymnastik, etc…und Sport mit Dreh-Kontakt z.B. Rugby, Fußball, Basketball, Handball und Kampfsport. Diese Sportarten sind bekannt als großer Risikofaktor für schwere Knieverstauchungen. Ihre Gemeinsamkeiten sind die Drehbewegungen bei Richtungsänderungen beim Laufen, Dribbeln oder beim Aufkommen nach einem Sprung. Diese Drehbewegung kann sehr heftig sein, wenn der Fuß plötzlich in Pronation abkippt und das Knie in die Bewegung mitreisst. Es dreht sich nach innen und folgt synchron mit dem gekippten Fuß einer Valgusstellung („medial collapse“ des Knies, Video). Dieser Mechanismus ist die häufigste Ursache für einen vorderen Kreuzbandriss des Knies. Während unserer Laufanalysen auf der sensorgesteuerten Laufplattform hat sich herausgestellt, dass der Ausgangspunkt für das brutale Abkippen in Pronation zur Charakteristik eines fHL gehört.

Das Golfen

Die Reproduzierbarkeit eines bestimmten sportlichen Bewegungsablaufs ist die Grundvoraussetzung, um in Sportarten wie dem Golfen oder Tennisspielen Fortschritte zu erzielen. Die Fähigkeit dazu hängt zu einem Großteil von der Stabilität ab, das heißt mit der Verankerung des Körpers am Boden und der Ausrichtung des Oberkörpers. Man kann dieses Gleichgewicht untersuchen, indem man eine Momentaufnahme des Schwerpunkts mithilfe einer Lastenplattform erstellt. Unter dem Einfluss eines fHL stellt man fest, dass die Lastverteilung sich eher nach hinten und außen verschiebt und somit unser Gleichgewicht stören kann. Die Verbesserung des Schuhwerks durch Einlagen, hergestellt anhand eines neuen Konzepts, scheint einen vielversprechenden Effekt zu haben.

Skifahren

Man könnte meinen, dass der Halt des Fußes im Schuh den medial collapse verhindert und so das Knie schützt, aber das stimmt nicht. Der schützende Effekt spielt eine Rolle zu Beginn, aber der Fuß „löst“ sich schnell in Pronation, umso mehr, je mehr die hintere Zunge des Schuhs den Knöchel in Plantarflexion fixiert. Die einwirkenden Kräfte sind ungleichmäßig und das erklärt, warum schwerwiegende Knieverstauchungen so oft beim Skifahren vorkommen.